Fuchisch - eine agglutinierende Sprache

ACHTUNG:
Einige Sätze in dieser Datei geben die ALTE Fuchische Sprache wieder.
Diese Sätze sind noch nicht an die neue Version des Fuchischen ange-
paßt. Es stehen nicht überall Warnungen an diesen Sätzen!

1. Kurzgrammatik


1.1. Grundsätzliches

1.1.1. Das Alphabet


s (sel) ßäl wie deutsches ß (bei Ziffern: 2)
l (las) laß wie im Deutschen (bei Ziffern: 1)
e (elos) äloß wie ä im Deutschen (bei Ziffern: 0)
i (ilos) iloß wie i in bitten oder wie j in
jung (bei Ziffern: 4)
g (gel) gäl wie im Deutschen, stimmlos wie k im
Französischen, vor h wie k im Deutschen
(bei Ziffern: 8)
n (nel) näl wie im Deutschen (bei Ziffern: 3)
f (fas) faß wie im Deutschen (bei Ziffern: +)
r (rel) räl wie im Russischen (bei Ziffern: 9)
m (mas) maß wie im Deutschen (bei Ziffern: 6)
u (ulos) uloß wie u in kurz oder wie w im Englischen
o (olos) oloß wie o in Pocken (bei Ziffern: E)
a (alos) aloß wie a in Lappen
c (cas) schaß wie deutsches sch
j (jel) zhäl wie französisches j
d (das) daß wie im Deutschen, stimmlos wie t im
Französischen, vor h wie t im Deutschen
(bei Ziffern: 5)
N (liN) ling wie ng in singen
b (bas) baß wie im Deutschen, stimmlos wie p im
Französischen, vor h wie p im Deutschen
h (has) has wie h im Finnischen (bei Ziffern: 7)
G (Gel) Gäl wie ein arab. qaf, aber stimmhaft
(bei Ziffern: -)
x (xas) chaß wie ch in Bach im Deutschen
z (zas) thaß wie englisches th
y (ylos) üloß wie ü in füttern (bei Ziffern: ,)

Weitere Laute erhält man durch folgende Konsonantenkombination:
Die folgenden entstehen einfach durch aneinandersetzen (auch bei dem
Ankleben):
bb - wie frz. p (unbehaucht)
dd - wie frz. t ()
gg - wie frz. k ()
GG - wie arab. qaf, z.B. in baqboqa; in einigen ,Dialekten` des
Fuchischen ist G = Gh = qaf
hh - Glottalverschluß wie in dt. anecken vor dem a, sowie zwischen
dem n und dem e
ll - silbisches l, (dt.ugs.: Makel)
(Dialekt): stimmloses l (isl. >hl<aupa)
rr - silbisches r, (altnord.: vint>r<)
(Dialekt): stimmloses r (isl. >hr<afn)

Die folgenden entstehen durch aneinandersetzen und mit den Rechtschreib-
regeln:
nn - silbisches n, (dt.ugs.: mei>nen<)
(Dialekt): stimmloses n (isl: stei>nn<)
mm - silbisches m, (dt.ugs.: mei>nem<)
(Dialekt): stimmloses m (isl: hraf>n<)
NN - silbisches ng, (dt.ugs.: Zeck>en<)
(Dialekt): stimmloses ng (isl: ba>n<ka)
NG - an das q/G angepaßtes tiefes [N] + [q] (stimmlos)
xx - wie ,ch` in dt. ,ich`
gxx- Affrikat zu xx, d.h. etwa wie ,kj` in isl. Reykjavík, allerdings statt der Behauchung ein ,ch` in dt. ,ich`. Wie ,q` im Chinesischen.
nxx - das n als Nasal an der Stelle des xx ausgesprochen plus xx. Nasal entspricht dem in isl. ,banki`
ngxx - gleicher Nasal + gxx

Anmerkung: All diese Laute kommen /nicht/ in den Suffixsilben und /nicht/ als Stammendungen vor, können aber sonst in Stämmen vorkommen oder durch Zusammensetzung entstehen.

Anmerkung 2: Die Unterscheidung stimmlos/silbisch kommt auch in den anderen Situationen vor, wo die Laute ihre Qualität verändern. Die Dialekte verfahren dort nach Belieben, die einen bevorzugen Silbischkeit, die anderen Stimmlosigkeit.


[ (fluNdiG) flungdiG Satzanfang
< (fluNdiG) flungdiG hervorgehobener Satzanfang (*)
( (soNdiG) ßongdiG Wortanfang
{ (soNdiG) ßongdiG hervorgehobener Wortanfang (*)
# (gaxdiG) gahdiG Zahlenanfang
` (buldiG) buldiG Abkürzungsanfang
\ (fursandiG) fursandiG Gegenstück zu / (**)

] (fluNzandiG) flungsandiG Punkt, Ausrufungszeichen, Fragezeichen
> (fluNzandiG) flungsandiG hervorgehobenes Satzende (*)
) (zandiG) sandiG Wort-, Zahlen- und Abkürzungsende
} (zandiG) sandiG hervorgehobenes Wortende (*)
' (bulzandiG) bulsandiG Auslassungszeichen (Apostroph)
/ (furdiG) furdiG Erwartungszeichen (Doppelpunkt) (**)

(*) Im Fuchischen werden diese Zeichen mit dem Adjektiv (Nuc) bezeichnet.
Unter einer Hervorhebung wird i.A. eine wörtliche Rede, ein Zitat o.ä.
verstanden. Daher werden in lateinischer Schrift zumeist Anführungs-
striche gesetzt. Doch die Hervorhebung kann auch anderer Art sein, z.B.
um Nachdruck auf das Wort (den Satz, Satzteil) zu legen.
Zur Abschwächung (Wiedergabe durch Klammern) gibt es keine Anfangs-
und Endzeichen daher werden Beheftssymbole benutzt, und zwar senkrechte
Doppelstriche vor und hinter der Einklammerung.

(**) Das Erwartungszeichen, das zumeist als Doppelpunkt wiedergegeben wird
hat im Fuchischen ein Gegenstück. Dieses steht immer dann, wenn man
sich wieder auf das Endzeichen bezieht. Z.B. bei Aufzählungen bei
Filmabspannen:
Es spielten: Françoise Platitude
Herman Verbooten
Jean-Jacques Couteau.

Fuchisch:
1. Wiedergabemöglichkeit (die bessere): ALT:
[fronsuaz) (bhladhidhyd/
[herman) (ferbodhen/
[jon) (jag) (ghudho/ \dau]

2. Wiedergabemöglichkeit (in steiferem Stil): ALT:
[fhonsuazd) (bhladhidhyded/
[hermand) (ferbodhend/
[jond) (jagd) (ghudhod/ \dauo]
Hier stehen die Personennamen natürlich im Prädikativ, da
das Subjekt (dauo) ist.

1.1.2. Vorrede

1.1.2.1. (nicht-)beudeutungstragende Sprachelemente

Im Fuchischen haben viele Sprachelemente, die in anderen Sprachen
bedeutungstragend oder -stützend sind, keinerlei Informationswert:
- Länge der Vokale
Deutsch: Zellen / zählen
Quellen / quälen
Rahmen / rammen

- Länge der Konsonanten
Finnisch: kyllä = jawohl; allerdings / kylä = Dorf
kukka = Blume; Blüte / kuka = (Pron.) wer
kassa = Kasse / kasa = Haufen
tulli = Zoll / tuli = er kam
Spanisch: perro = Hund / pero = aber

- Betonung der Silben
Deutsch: únterstellen / unterstéllen
Russisch: djélo = Sg.: die Sache / djelá = Pl.: die Sachen

- Ton der Silben:
Chinesisch:
m-a (1. Ton) = Mutter (auch m-ama)
m/a (2. Ton) = ?
m\/a (3. Ton) = Pferd
m\a (4. Ton) = schimpfen
ma (unbetont) = Fragepartikel.
M-ama m\a m\/a ma?

- Satzstellung:
Deutsch: Du kommst. / Kommst Du?
Peter haßt Olaf. / Olaf haßt Peter.
Das Kind sieht die Frau. / Die Frau sieht das Kind.

Französisch: Tu vas. / Vas-tu?

- Satzmelodie:
Deutsch: Du kommst?? / Du kommst. / Du kommst!!
Französisch: Tu vas? / Tu vas.

1.1.3. Rechtschreibung und Aussprache

- Einige Kombinationen mit h werden genau wie der doppelt geschriebene Konsonant ausgesprochen. Dies sind alle oben beschriebenen auch doppelt erlaubten Konsonanten + h. Durch das h werden die Konsonanten jedoch nicht behaucht!
- Es ist erlaubt aber nicht verpfichtend, Nasale-Plosiv-Kombinationen zu verschleifen.
Z.B.
n+b -> mb
m+G -> NG
Dabei darf sich der Nasal in in der Umgebung eines G bis zu der Artikulationsstelle dieses Plosivs verschieben. Diese Verschleifung wird nicht mitgeschrieben und treten teilweise wahrscheinlich zum größten Teil nur in schnell gesprochener Sprache auf.
- Gleiches gilt übertragen für Nasal-Frikativ-Kombinationen:
N+f -> mf
n+x -> Nx
- Vollvokale können nicht doppelt auftreten, daher werden sie als ein
Vokal geschrieben.
- Halbvokale können die Funktion eines Approximanten übernehmen. Daher
dürfen sie mehrfach vorkommen. Wichtig hierbei ist, daß Halbvokale nach Konsonanten nur in Wurzelsilben auftreten können, daher ist es in ,ein nicht blaues Haus' = (mes) (caduus) klar, daß das zweite der u der Halbvokal ist. Daher muß man Halbvokale nicht gesondert kennzeichnen.
- n,m,N,l,r werden silbisch, wenn sie nach einem Konsonaten als
Silbenschluß stehen.
- b,g,d,G werden in der Umgebung stimmloser Laute selbst stimmlos.
- Tritt ein Nasal hinter einen Plosiv, so wird der Plosiv in den Nasal
geöffnet (vgl. Deutsch)
- Es gibt im Fuchischen u.U. Einfügungen, die zur Aussprechbarkeit gebraucht werden. Falls vor einer Endung eine solche erscheinen kann, ist dort der Pseudovokal $ angegeben. An seine Stelle tritt der direkt vorangehende Vokal im Wort, falls nötig.
- Treffen zwei Vokale aufeinander, so kann es passieren, daß der erste fälschlicherweise als Konsonant mißverstanden wird. Das ist der fall, wenn es sich bei diesem um ein u oder i direkt nach einem Konsonanten handelt. Dann muß ein zweites u oder i eingefügt werden: (hu+a) -> (huua).
- Die Betonung entspricht in etwa der des Finnischen: Es werden die ungeraden Silben (1.,3.,5.,...) betont, wobei Silben, die ein eingefügtes e oder ein verdoppelter Vokal trägt, nicht mitgezählt werden und die letzte Silbe in keinem Fall betont wird. Außerdem werden silbische Liquide und Nasale nicht betont. Achtung: Die e in Personalpronomen gelten nicht (mehr) als eingefügt, weshalb man sie betonen muß. Diese Regel gilt auch für zusammengesetze Wörter.
Z.B.: In [] stehen die Vokale der betonten Silben:
[h[e]norn[e]dlegx]

Die Bücher hätten Euch(zweien) von uns(dreien) gegeben werden können =
[u[a]xir[y]hdor[u]cdondagx]

1.1.4. Prioritäten

Da das Fuchische agglutinierend ist, ist es von Interesse, in welcher Reihenfolge die Suffixe an den Stamm treten. Zur Regelung wird jeweils die Priorität mit PrXX angegeben, wobei XX eine Zahl ist, die größer wird, je näher das Suffix an den Stamm drängt. Achtung: Wörter, an die fremde (aus anderen Wortarten stammende) Endungen angehängt werden, werden als Atom behandelt. Die Reihenfolge des schon Angehängten ver- ändert sich daher nicht mehr.

1.2. Verben

1.2.1 Allgemeines

- Verbstämme enden immer auf Konsonant oder Halbvokal
- V:en werden nach Tempus, Modus und Person konjugiert
- V:en bilden zusätzlich infinite Verbformen (s.u.)
- Das Passiv wird mittels der Partikel _yad_ Pr30 gebildet.
- Es gibt folgende Personalendungen (alle Pr10):
1) erste Person: $n _n_ Pr10
2) zweite Person: $g,k _g_ Pr10
3) dritte Person: $d,t _d_ Pr10
4) vierte Person: oG _oG_ Pr10
5) fünfte Person: in _in_ Pr10
- Infixe der Vor-/Gleichzeitigkeit:
1) Gleichzeitigkeit: 0
2) Vorzeitigkeit: uzh _uj_ Pr11
- Infixe des Modus:
1) Indikativ: 0
2) Konditional: or _or_ Pr20
3) Konjunktiv: uakch _uagx_ Pr20
- Endungen der infiniten Verbformen (alle Pr10):
1) Infinitiv: ach _ax_ Pr10
2) Partizip: ah _ah_ Pr10
3) Es gibt kein Gerundium (mehr), Verben können direkt substantiviert werden. z.B.
(zan) - das Essen (Vorgang des Essens)
(zanaG) - das Essen (was gegessen wird)
- Pronomen können mit dem Verb verschmelzen, falls unabhängig im Satz stehen, d.h. i.A. können Genitivpronomen dies nicht!:
Beispiel:
[dzaf + n) + (heg + l] -> [dzafnhegl]
Ich liebe Dich.

[hed + l + or + n) + [heg + x] -> [hedlornhegx]
Ich gäbe es Dir.

Die Personalendungen werden nur angehängt, wenn kein ausgezeichnetes Subjekt im Satz vorkommt. Dabei werden Personalpronomen als Subjekt nur zur Betonung benutzt.
1.2.2 Das Verb (dax)

Dieses Verb kann normalerweise weggelassen werden, indem das erste
Wort im Satz als Verb angesehen wird und die Endung 0 trägt
(siehe Substantive). Es hat sehr viele Bedeutungen, die sich danach
richten, mit welchen Fällen es steht:
(dax) <N> - es gibt...
(dax) <N> + Adjektiv - ... (beschaffen) sein, ohne Subjekt: Es ist ...
(dax) <N> <R> - etwas/jemand sein
(dax) <N> <D> - gehören (für jemanden sein)
(dax) <N> <A> - etwas haben
(dax) <N> <A> <D> - jdm. etwas geben
(dax) <N> <L> - in/an/bei ... sein
(dax) <N> <I> - nach ... gehen
(dax) <N> <S> - von/aus ... kommen

1.3. Substantive

1.3.1. Grundformen

- S:e enden immer auf Konsonant oder Halbvokal
- S:e werden nach Numerus, Kasus dekliniert
- Es gibt folgende Numerussuffixe (alle Pr50):
1) Einzahl (Singular): e oder 0 -/-, eigentlich immer 0, nur bei z.B. der Bildung von Personalpronomen e.
2) Zweizahl (Dual): a _a_ Pr50
3) Dreizahl (Trial): o _o_ Pr50
4) Mehrzahl (Plural): i _i_ Pr50
5) Nullzahl: u _u_ Pr50
Zusätzlich gibt es noch einige Suffixe, die an die Stelle des Numerus
treten können, wie kein oder einige usw. (siehe Lexikon). Diese
enden immer mit einem Vokal.
- Es gibt folgende Kasusendungen (alle Pr25):
N) Nominativ: -/- im Singular, sonst r _r_ Pr25
R) Prädikativ: h _h_ Pr25
V) Vokativ: g,k _g_ Pr25

G) Genitiv: ng _N_ Pr25
D) Dativ: ch _x_ Pr25
A) Akkusativ: l _l_ Pr25

L) Lokativ: f _f_ Pr25
I) Illativ: s _s_ Pr25
S) Separativ: b,p _b_ Pr25

P) Postpositiv: sch/- _c_ Pr25
- Steht ein Substantiv als erstes Wort in einem Satz, so wird es als
Verb angesehen und kann dessen Endungen tragen. Die Bedeutung ist
(dax + Substantiv
Der Postpositiv ist eigentlich kein Fall mehr. Einst standen mit ihm alle Postpositionen, die aber im modernen Fuchisch direkt an das Wort geklebt werden. Zur Betonung kann man ihn noch benutzen. Als Intrumental ohne Postposition bleibt die Endung ebenfalls da. Der Name ist also eigentlich nicht mehr korrekt.
in den Häusern:
Altfuchisch/betont: (masiced)
Neufuchisch: (masied)
1.3.2 Possessivendungen

Sie werden mittels y + Personalendung gebildet und stehen direkt am Stamm.
Beispiel:
Ich/wir sind/bin in meinem/unserem Haus=
[mes + yn + fed + n] -> [mesynfedn]

Oder:
[goirynnidx]
Wir geben/Ich gebe ihnen meinen/unseren Hund.

1.3.3. Semantische Werte

- Postpositiv: Er vermag die Funktion des Instrumentals und des Soziativs
zu übernehmen, falls er ohne Postposition steht:
Beispiele:
[zanyadin) (mocc] Man ißt mit dem Munde.
[Gailcan) (uaduhbfed] Ich gehe mit meinem Freund ins Kino.
- Der Prädikativ kann in passiven Sätzen den Agens bezeichnen:
Die Bücher hätten Euch(zweien) von uns(dreien) gegeben werden können =
[uax+i+r+yad+or+uj+d+(h)heno°h+heg°ax] ->
[uax°ir°yad°or°uj°d°heno°h°hega°x]

- Bei Substantiven, die einen Zeitpunkt angeben, lassen sich der Lokativ,
der Illativ und der Separativ benutzen, um auszudrücken, daß etwas davor
(Separativ), danach (Illativ) oder genau zu diesem Zeitpunkt (Lokativ)
geschar/geschiet:
Unter Umständen wirken die Konstruktionen fremd. Z.B. sagt man für
,A tat B zweitausend Jahre nachdem C geschehen war`:
,A tat B zweitausend Jahre nach (dem Zeitpunkt) als C geschah`.
Dabei steht ,Jahre` im Separativ, ,Zeitpunkt` wird nicht erwähnt.
,A tat B nachdem C geschah`:
,A tat B nach dem Zeitpunkt als C geschah`.
Theoretisch (heids) (fre) jedoch kennt hier das Fuchische verschmolzene Kurzformen, siehe Lexikon ,nachdem` und ,bevor`
Beispiele:
[jymordd) (zamb) (dauN] Nach dem Ende des Spiels wurde/wird es kalt.

1.4. Personalpronomina

Bildeweise:
(h + Anzahlendung + Personalendung
Die Anzahlendung für den Singular kann beim Verschmelzen mit anderen
Wörtern nicht mehr wegfallen, da sie Teil des Wortes ist.

1.5. Adjektive

- A:e werden nach Steigerungsgrad dekliniert
- A:e enden auf Konsonant
- Es gibt folgende Steigerungsendungen:
1) Positiv: -/-
2) Komparativ: och _ox_ Pr75
3) Superlativ: a _a_ Pr75
- verbundene Adjektive tragen die Endung _s)

1.6. unflektierte Wörter

- Zahlwörter
- Adverbien
- Interjunktionen
- Konjunktionen

1.7. Partikeln

1.7.1. Präfixe und Suffixe

- P:e und S:e verändern den Sinn und/oder die Wortart eines Wortes
- Es gibt u.a. folgende Wortartsuffixe:
Suffix Wortklasse deutsch Bedeutung
_ur) S nach A -ig, -lich ...-artig
_fi) S nach A -isch ...-zugehörig
_aic) S nach S -chen, -lein ein kleines ...
_ix) V nach S -er Täter der Handlung
_aG) V nach S teils -e Gegenstand der Handlung
_lax) S nach V teils -ern ein ... begehen/verüben/machen
_ibhax) S nach V teils igen ... haben, z.b. sich ängstigen
_ugrax) S nach V -/- im...enden, den...finden, z.B.
den Tod finden=sterben=(hugrax)
_ordax) A nach V -/- (ein)...werden,
oder S nach V z.B. kalt werden = (jymordax)

- Weitere Suffixe, wie die für und und oder finden sich im Lexikon.
- Präfixe: siehe Lexikon (nur sinnverändernd)

1.7.2. Infixe

- I:e werden zumeist als Bedeutungseinschränkungen benutzt
- I:e stehen im Lexikon und haben höchste Priorität, d.h. sie stehen
vor allen Beugungsendungen direkt am Stamm oder Teilwort, dessen
Bedeutung sie verändern sollen.
Beispiel:
[dubaudir) (zamf] Am Ende gibt es nur Würmer
Hier geht zur Spannungssteigerung z.B. auch [zamf) (dubaudi].

1.7.3. Postpositionen

- Sie haben die Priorität Pr15 und werden somit an die Kasusendung
angehängt
Beispiel:
[masfedn] Ich bin im Haus.
- Räumliche Postpositionen können Substantive bilden, die einen Ort
angeben. Dazu werden sie an den Stamm des Wortes (gex) gehängt.
Beispiel:
Weil es kalt war, kam ich nicht.
- Für zeitliche Postpositionen gilt das gleiche mit dem Wort (hed).
Beispiel:
[siroxin) (heduomf] Nachher ist man klüger.

1.8. Satzstellung

- Prädikat Subjekt Objekte
- Die Objekte sind dem Fall nach geordnet.
- Modifikatoren stehen direkt hinter ihrem Bezugswort, d.h. z.B. Adjektive,
und Relativsätze stehen hinter ihrem Substantiv. Ausnahme sind Genitivmodifikatoren, die vor dem Substantiv stehen.
Adverbien oder adverbiale Ergänzungen stehen direkt hinter dem Verb (noch
vor dem Subjekt). Prädikate jeder Art stehen hinter dem Subjekt, da das
die Position der substantivischen Prädikate ist. Also stehen dort z.B.
auch Komparative oder Superlative, die als Prädikat benutzt werden.
Stilvariationen: Das Fuchische hat zwar eine feste Reihenfolge im Satz, aber diese ist nur die Grundreihenfolge. Da fast alles mit Hilfe von Endungen ausgedrückt wird, darf man, falls die stilistisch schöner ist, die Reihenfolge beliegig verwürfeln.
Prädikatisierung:
Fast jedes sinntragende Element kann im Fuchischen ein Verb mit der
Bedeutung Grundwort+(dax) werden. Z.B.:
Hund (Präd.) -> ein Hund sein
Buch (Akk.) -> ein Buch haben, ein Buch geben (falls noch Dat-Objekt)
größer -> größer sein

1.8.1 Nebensätze

Auch in Nebensätzen bleibt die Wortreihenfolge bestehen. Das gilt insbesondere für Relativsätze.

1.8.2 Relativsätze Relativsätze werden im Fuchischen nicht besonders eingeleitet. Hinter dem Bezugswort steht einfach der Relativsatz. Im Relativsatz kann man sich mittels (ro auf das Bezugswort beziehen. Relativsatzverben tragen keine Nebensatzendung. Beispiel: Ich kenne den Mann, von dem du redest. [Gumn) (misl) (libingoz) (rol]
Bezugssubstantive können markiert werden, wenn der Relativsatz wegbewegt werden soll oder muß (weil z.B. noch ein Genitiv folgt). Die Endung dafür is -iN. Das Fuchische ist durch diese Markierungspartikel nicht auf ein einziges Bezugswort beschränkt, sondern kann auch mehrer enthalten.
1.8.3 Daß-Sätze Diese tragen als Markierung am Verb das Suffix (_oz). Dieser Nebensatz steht hinter dem Hauptsatz.
1.8.4 Nebensätze mit Konjunktion Diese werden durch die Konjunktion eingeleitet, stehen hinter dem Hauptsatz und tragen keine Nebensatzendung am Verb.
1.9 Fragesätze Fragesätze tragen entweder eine Endung, oder werden durch ein Fragewort markiert. Im Lexikon sind die Wörter, die eine Frage bilden können, ohne eine Endung am Verb zu erfordern, mit Q gekennzeichnet.
Eine Schwierigkeit könnten die beiden Suffixe (_aub) und (_au_) in Zusammenhang mit Substantiven machen. Ersteres Erfragt dann eine qualitative Größe, etwa in ,Wie sehr Winter ist es?`. (== Wie schwer ist der Winter?) (_au_) hingegen ist eine Anzahlendung und erfragt auch diese, etwa in ,Wieviele Winter sind es?`. Trotzdem kann man (_au_) auch an nichtzählbare Dinge, etwa Flüssigkeiten hängen, wenn man nach der Menge fragen will. Beispiel:
Wie schwer ist der Winter? [lugaubd]
Wie viele Winter sind es? [lugaurd]
1.10 Fragesätze in Nebensätzen Fragewörter wie ,wieviel' oder ,welches' kann man auch im Nebensatz benutzen. Dann trägt das Verb Nebensatzendung:
Beispiel:
Er weiß, wie viele es sind. = [Gumd) (hedaurdoz]
1.11 Zahlwörter Soll ein Zahlwort benutzt werden, das im Fuchischen ein Substantiv ist, so wird dieses dekliniert und das Gezählte im Genitiv Singular(!) nach- gestellt. Der Singular ist so zu verstehen, daß er eigentlich unspezifiziert läßt, wieviele es sind.
Beispiel:
nach fast zweitausend Jahren = (dugabej) (jeifN)

2. Ausführungen

2.2 Stammsilben

Es sind natürlich nicht alle schreibbaren Kombinationen von Lauten aussprechbar. Stämme haben sogar eine ziemlich einfache Phonetik. Im folgenden wird diese genau angegeben. Nur die unten stehenden Stämme kommen im Fuchischen vor. Insgesamt läßt sich sagen, daß das Fuchische sehr viele Stammanfänge zuläßt, wegen der Endungen, die mit dem Stamm zusammen aussprechbar sein müssen, jedoch nur wenige Stammenden. Die Anzahl der Vokale ist eher gering.

2.2.1 Stammanfang (konsonantisch)
Einfache Konsonanten: n l g n f r m u j c d N b h G x z i
Doppelt geschriebene Konsonanten: bb gg GG hh ll rr dd xx
Affrikaten: gx bf ds dz dc dj Gx gxx
plus l: sl cl gl fl bl Gl xl xxl
plus r: sr cr gr fr br xr dr zr
plus i: si gi mi di bi ni fi dsi zi
plus u: su gu cu mu du bu Gu nu fu xu dsu dcu bfu zu
plus x: sx dx bx fx zx
plus n m: sn sm fn fm xn xm xxn xxm zn zm

2.2.2 Stammitte (vokalisch)
Einfache Vokale: a e i o u y
Diphthonge: ai au ou ei ya oi

2.2.3 Stammende (konsonantisch)
Einzelkonsonanten: s l g n f r m j c d N b h G x z
hh/ keine Endung: hh

Zu beachten ist, daß bei g j d b G Auslautverhärtung auftritt, wenn kein Vokal folgt (siehe Aussprache). Da ein fuchischer Stamm nicht vokalisch enden kann, muß man Stämme wie (hu) als auf hh endend ansehen (vergl. dt. Anlaut). Dieses versteckte hh tritt nur ein, wenn unaussprechliche Vokalfolgen aufeinandertreffen. Dies sind nur Doppelvokale: aa ee oo uu yy. Alle anderen Vokalfolgen lassen sich aussprechen (siehe auch Aussprache und Rechtschreibung).
Mehrsilbige Stämme sind wie mehrere einsilbige Stämme aufgebaut und werden einzeln ausgesprochen. Dabei können dann Extremkombinationen wie xxxm auftreten, wobei die Konsonanten natürlich eigentlich zu verschiedenen Stämmen gehören.
2.3 Suffixe
Es gibt drei Arten von Suffixen. 1. rein vokalisch. Dies sind nur die Anzahlendungen. 2. rein konsonantisch. Dies sind die Fallendungen und die Personalendungen der Verben. 3. Vokal+Konsonant. Diesem Schema entsprechen alle anderen Suffixe der Sprache. Es sind die in 2.2.2 und 2.2.3 genannten Vokale und Konsonanten erlaubt.
2.4 Präfixe
Es gibt keine Präfixe, die nur als Präfix benutzt werden. Dennoch können Stämme zusammengesetzt werden, wobei zwangsläufig einer Präfix des anderen ist. Präfixe haben daher die gleiche Form wie eine Stammsilbe.
2.5 Verben

Warum fünf Personen?
Die Benutzung der ersten drei Personen ist mit der Benutzung im deutschen identisch. Zusätzlich kann man die fünfte Person im Sinne von ,es` benutzen, dem ,es`, daß für die Allgemeinheit steht. Z.B. ,Es regnet`. In indirekter Rede verwendet man statt der dritten Person die dritte bis fünfte Person. Die dritte wird benutzt, wenn man den Sprecher meint, die vierte, wenn man den Angesprochenen meint und die fünfte wenn man denjenigen meint, über den gesprochen wurde. D.h. die Personen der direkten Rede verschieben sich von 1-3 nach 3-5. Im Fuchischen gibt es kein ,man'. Stattdessen bildet man Passivkonstruktionen in der fünften Person. Z.B.
[zanyadin) (mocc] Man ißt mit dem Munde.

Benutzung:
Direkte Rede:
1) Hans sagt zu Peter: Maria wird kommen.
2) Hans sagt zu Peter: Ute wird kommen.
3) Hans sagt zu Peter: Ich werde kommen.
4) Hans sagt zu Peter: Du wirst kommen.
5) Hans sagt zu Peter über Klaus: Er wird kommen.

Nun spricht z.B. Maria mit Ute über die obige Situation und sagt:

1) Er sagte, ich (Maria) werde kommen. [misd) (gehnoz]
2) Er sagte, du (Ute) werdest kommen. [misd) (gehgoz]
3) Er sagte, er (Hans) werde kommen. [misd) (gehdoz]
4) Er sagte, er (Peter) werde kommen. [misd) (gehoGoz]
5) Er sagte, er (Klaus) werde kommen. [misd) (gehinoz]

Anm.: Die Unterscheidung er/sie/es gibt es im Fuchischen nicht.


2.6 Satzstellung

Alles, was bis jetzt über die starre Satzstellung gesagt wurde, bezieht sich nur auf die Grundreihenfolge. Solange es eindeutig bleibt, darf der Verfasser die Sätze nach Belieben umordnen. In neutralen Aussagesätzen sollte man jedoch immer auf die grundlegende Satzstellung zurückgreifen.
2.7 Modifikatoren

2.7.1 Grundregel

Adjektive, Adverbien und Nebensätze stehen hinter dem zu modifizierenden Wort, Genitivattribute davor. Hinter Genitivattributen können Adjektive, jedoch keine Nebensätze mehr stehen, da sonst die Schachtelung unübersichtlich würde. Soll ein Genitivattribut durch z.B. einen Relativsatz modifiziert werden, so ist ein Markierungssuffix zu benutzen, das anzeigt, daß der zuerst folgende Relativsatz sich auf dieses Wort bezieht. Maximal können dem Hauptsubstantiv dann zwei Relativsätze folgen.
Um einen Genitiv hinter ein Wort zu ziehen, bildet man einfach einen Nebensatz:
[dal) (misN) (ggoirl]
Der Hund des Mannes ist groß.
[dal) (ggoirl) (roroz) (misN]
Der Hund, der dem Mann gehört, ist groß.

2.8 Nebensätze

2.8.1 Nebensätze mit
_oz)
Es gibt drei Gruppen:
1. Nebensätze ohne Fragewort
2. Nebensätze mit Fragewort
3. Relativsätze
Bei der ersten Gruppe kann man die Nebensatzendung mit ,daß' übersetzen:

[Gum) (mis) (mesoz) (dal]
Der Mann weiß, daß das Haus groß ist.

Bei der zweiten Gruppe wird die Nebensatzendung nicht übersetzt:

[Gum) (mis) (mesoz) (dal) (bylur]
Der Mann weiß, wie groß das Haus ist.
Nebenätze mittels Infinitiv

Diese Konstruktion kann mal mit ,um...' mal mit ,daß man...' übersetzt werden.
[mes) (dalih) (Gumuuax]
Das Haus ist so groß, daß man es nicht glaubt.
[zanaG) (xuGax]
Das Essen ist zum Kotzen.
[dd) (himyaj) (fnedax]
Es ist zu schön (gut) um wahr zu sein.

Die dritte Gruppe wird mit einem Relativsatz übersetzt:
[dal) (ggoir) (roroz) (misg]
Der Hund, der dem Mann gehört, ist groß.

2.9 Konstruktionen mit (implizitem)
(dax)
Es ist zu beachten, daß im folgenden meist mehrere Satzstellungen möglich sind, je nachdem, welchen Satzteil man zum Verb hochstufen möchte. Als erste Variante ist unten der Satz mit dem weggelassenen Verb (dax) in Satzanfangsstellung gegeben, als zweite die Variante, in der ein Satzteil als Verb benutzt wird.

Bedeutung ,sein':
[mis) (dal] - (sein) tut ,Der/Ein Mann' ,groß'
[dal) (mis] - ,groß sein' tut ,der/ein Mann'
Der Mann ist groß.

[mis) (guxfed]
[guxfed) (mis]
Der Mann ist im Wald.

[mis) (nibbixeh]
[nibbixeh) (mis]
Der Mann ist Japaner.

Bedeutung ,haben':
[mis) (ggoirl]
[ggoirl) (mis]
Der Mann hat einen Hund.

Bedeutung ,geben':
[mis) (bill) (uaxg]
[uaxg) (mis) (bill]
Der Mann gibt der Frau das Buch.

Bedeutung ,gehören':
[ggoir) (misg]
[misg) (ggoir)
Der Hund gehört dem Mann.

Bedeutung ,(hin)gehen':
[mis) (guxs]
[guxs) (mis]
Der Mann geht in den Wald.

Bedeutung ,(heraus)kommen':
[mis) (guxb]
[guxb) (mis]
Der Mann kommt aus dem Wald.

Ohne Subjekt, hier muß das Prädikat konjugiert werden oder zur Betonung das Verb benutzt werden:
[rymd]
[dd) (rym] (selten)
Es ist kalt.
[disld]
[dd) (disl] (selten)
Es gibt Kuchen.
2.10 Benutzung der 3. bis 5. Person

Die Personenverschiebung trott immer auf, wenn ein Satz durch eine auf eine Person bezogene Konstruktion ausgelöst wurde. Z.B. Er sagte, daß...; Er fürchtete, daß...; Er dachte, daß...; Er ist sicher, daß...; Er fragte sich, wo...; Er ist so groß, daß... . Die Verschiebung tritt nicht auf, wenn kein Subjekt vorhanden ist, auf das man sich beziehen kann, z.B. nicht in ,Es ist klar, daß...' usw. Es ist zu bemerken, daß die Veränderung nur sichtbar ist, wenn Personalpronomen, Possesivendungen oder Personalendungen benutzt werden, da nur hier die fünf Personen unterschieden werden.
2.11 Zahlen
Zahlen werden gebildet, indem man die Grundzahlwörter aneinanderklebt. Dual und Trialendungen können zum Zählen benutzt werden: (dugor) = dreitausend. ACHTUNG: Im Innern von Zahlen wird die Nominativendung nicht verwendet sondern nur ganz am Ende der Zahl, da ja im Innern der Zahl keine Fälle gebeugt werden müssen. Beispiel:
(misN) (dugomear) = dreitausendzwanzig Männer
Man beachte, daß das Gezählte für gewöhnlich nicht im Plural steht, da im Fuchischen keinerlei Kongruenz auftreten kann und die Zahl bereits Plural impliziert. Dennoch können z.B. Paare gezählt werden, indem das Gezählte Wort im Dual steht:
(snaijN) (dugar) = zweitausend Schuhe
(snaijaN) (dugar) = zweitausend Paar Schuhe
(sneijiN) (dugar) = zweitausend mal viele Schuhe
Letztere Konstruktion wird z.B. verwendet, um als Entgegnung auf eine Zahlangabe zu unterstreichen, daß es aber doch wesentlich mehr gewesen sein müssen:
A:[ruxf) (xxminN) (dugor] - Es waren dreitausend Leute auf dem Fest.
B:[buenn) (xxminiNoz) (dugor) (ba] - Ich glaube, es waren vielmals dreitausend Laute dort.